Im Jaglhof in Sernau bei Gamlitz kehrt nach umfassenden Baumaßnahmen wieder gastronomisches Leben ein: Der Beherbergungs- und Gastronomiebetrieb wurde mit Gästehäusern, Appartements, einem Spa-Bereich sowie einem Infinity-Pool ausgestattet. Die Domaines Kilger hat dafür in Millionenhöhe investiert. Die gesamte Wertschöpfung ist bei steirischen Zulieferbetrieben geblieben. Eingebettet ist das Projekt in die neu vorgestellte Strategie „Kilger2030“.
Statt feinen Zutaten wurde im Jaglhof in den vergangenen Monaten Beton gemischt. Damit ist vorerst Schluss: Denn die Bauarbeiter auf dem Weinberg in Sernau sind unlängst wieder den Köchen gewichen. Bereits am Wochenende kehrt in das revitalisierte Restaurant mit gehobener Küche und den neugeschaffenen 19 Doppelzimmern und vier Suiten wieder Leben ein.
Die Domaines Kilger, in dessen Besitz der Jaglhof seit 2017 ist, hat dafür zehn Millionen Euro in den Umbau des Restaurants sowie den Neubau der exklusiven Appartements in den vier Gästehäusern investiert. Insgesamt stehen nun knapp 1.000 Quadratmeter Beherbergungsfläche für Gäste aus dem In- und Ausland zur Verfügung. „Wir haben mit dem revitalisierten Jaglhof einen exklusiven Rückzugsort inmitten der südsteirischen Weinberge geschaffen, der mit einem neugeschaffenen Spa-Bereich, einer herrlichen Aussicht, Infinity-Pool und feiner Kulinarik überzeugen wird. Wir sind stolz, dass wir diesem Traditionslokal wieder neues Leben einhauchen dürfen“, betont der Wahlsüdsteirer und Unternehmer Hans Kilger. Im Restaurant sind auch eine Vinothek sowie Verkaufsflächen mit Produkten von Kilgers mittlerweile 230-köpfigen Unternehmen untergebracht.
Wir wollen damit einerseits regionale Tagesgäste ansprechen, andererseits auch nationale wie internationale Kunden, die über einen längeren Zeitraum in der Südsteiermark verweilen wollen.
Hans Kilger
Tagesgäste und Langzeiturlauber
„Wir wollen damit einerseits regionale Tagesgäste ansprechen, andererseits auch nationale wie internationale Kunden, die über einen längeren Zeitraum in der Südsteiermark verweilen wollen. Wir bieten zudem Raum für Veranstaltungen – etwa auch für Hochzeiten oder Geburtstagsfeiern“, betont Kilger. Ein eigener E-Bike-Verleih soll Urlaubenden darüber hinaus ermöglichen, „möglichst rasch und angenehm umliegende Ausflugsziele – wie unsere Lifestyle-Buschenschank Boho oder das Schloss Gamlitz – zu erreichen“, so der Unternehmer.
„Von Regionalität bestimmt“
Die Wertschöpfung für die touristische Investition bleibt in der Region: Alle von Kilger beauftragten Unternehmen kommen aus der Steiermark. So zeichnet für die Generalplanung und die komplette Innenausstattung von Gästehäuser und Zubaus das Architekturbüro Cserni aus Fehring verantwortlich, für die Baumeisterarbeiten das Weizer Unternehmen Strobl. Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik hat Wonisch aus Deutschlandsberg umgesetzt, den Pool der Ehrenhausener Spezialist Mühlfellner – und für die Elektrotechnik war Ramert aus Feldbach zuständig.
„Wir legen unser Augenmerkt bewusst auf regionale Zulieferbetriebe, um auch einen wichtigen Beitrag zur heimischen Wertschöpfung leisten zu können“, betont Kilger. Nicht die einzige positive Auswirkung aus wirtschaftlicher Perspektive: Insgesamt sollen am Jaglhof künftig bis zu 15 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – zu den bestehenden elf Beschäftigten – einen neuen Arbeitsplatz finden.
Gesamtkonzept aus Fehring, Holz-Know-how aus Weiz
„Der Jaglhof ist in die Landschaft eingebettet und thront gewissermaßen auf dem Weinberg. Dementsprechend war es uns wichtig, ein architektonisches Ensemble zu erzeugen. Das ist uns vor allem dadurch gelungen, da wir Architektur und Innenausstattung aus einer Hand anbieten können. Wir haben in diesem Projekt nicht nur das Interieurskonzept entwickelt, sondern auch die Möbel in unserer firmeneigenen Tischlerei in Fehring produziert“, betont Cserni-Gesamtprojektleiter Patrick Wenzel.
Das bauausführende Unternehmen Strobl, das unter anderem für den Massivbau, die hölzerne Dachkonstruktion sowie die Verkleidung aus Lärchenfassade verantwortlich zeichnet, hat rund 20 Mitarbeiter (zehn Hochbauer, zehn Zimmerer) für ein halbes Jahr abgestellt: „Dieses Projekt ist von Regionalität bestimmt. Das gesamt Holz, rund 200 Kubikmeter, stammt aus der Steiermark. Die rund 350 verarbeiteten Bäume sorgen für ein angenehmes Raum- und Wohnklima“, erklärt Strobl-Geschäftsführer Johann Harrer.
Pool aus Ehrenhausen, Elektrotechnik aus Feldbach, Installationen aus Pölfing-Brunn
Mit Mühlfellner ist auch ein echter Lokalmatador als Zulieferer am Projekt beteiligt: „Wir zeichnen für einen hochwertigen Infinity-Edelstahlpool verantwortlich. Dieser wird bis Ende Mai final fertiggestellt werden“, sagt Baumeister Daniel Zupan. Für die Installationen – von Sanitärausstattung bis Lüftung – zeichnet Wonisch aus Pölfing-Brunn verantwortlich: „Das Projekt war vor allem in technischer Hinsicht besonders fordernd, da es weit über die üblichen Standards hinausging. Wir haben bis zu sechs Fachkräfte über ein halbes Jahr beschäftigt“, sagt Geschäftsführer Horst Senekowitsch.
Gar „eines der größten Projekte im abgelaufenen Jahr“ war es für Ramert in Feldbach: Das Elektrotechnikunternehmen hat in der „heißen Phase“, wie Eigentümer Heinz Ramert erzählt, „zwölf Mitarbeiter für den Jaglhof abgestellt“. Für ihn ist „das Vorhaben ein absolutes Vorzeigeprojekt“.
Strategie „Kilger2030“
Die Erneuerungen am Jaglhof seien laut Kilger indes charakteristisch für den weiteren Unternehmenskurs der Domaines Kilger: „Ich bin mit dem Auftrag angetreten, im steirischen Tourismus und in der Landwirtschaft für nachhaltige, regionale und innovationsorientierte Wertschöpfung einzustehen. Dazu haben wir massiv in die Region und die Menschen hier investiert. Diese Art von Projekten wollen wir weiter absichern und vorantreiben“, erklärt der Unternehmer.
Dazu hat das Unternehmen eine Strategie entwickelt, das Werte und Motive der Domaines Kilger darlegt, den weiteren Wachstumsplan des Unternehmens skizziert und einen stärkeren Zugang zur Bevölkerung vorsieht. Konkret sollen etwaige weitere Projekte entlang der Werte Nachhaltigkeit, Innovation und Regionalität initiiert werden.
Bis zu 15 Prozent der Projekte werden auch künftig Risikokapitalanlagen sein. Heißt: „Viele unserer Projekt werden auf wirtschaftlich fruchtbaren Boden fallen, unsere Erwartungen übertreffen. Einige werden aber auch in Zukunft unsere Erwartungen nicht ganz erfüllen können. Das ist völlig normal – vor allem angesichts des volatilen Umfelds“, erklärt Kilger.
Die Bevölkerung soll konkret mit Hilfe eines in Entwicklung befindlichen Veranstaltungsformats die Möglichkeit erhalten, Ideen und Verbesserungsvorschläge für die Region einzubringen.
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