Rund 20 Millionen Euro fließen in den Komptech-Neubau (Foto: Komptech)

Im Norden von Graz nimmt derzeit der Neubau des Umweltspezialisten Komptech Gestalt an. Bereits im Februar erfolgte der Spatenstich für das Zukunftsprojekt, das mit einer Gesamtinvestition von 20 Millionen Euro realisiert wird. Mit der geplanten Eröffnung des Headquarters im Frühjahr 2025 setzt das Unternehmen zu Gold an. Es entsteht ein „place for opportunities“.

FROHNLEITEN. Schon im Frühjahr hat Umweltspezialist Komptech den Bau eines neuen Firmenhauptsitzes gestartet. Mittlerweile laufe die Arbeiten am Headquarter auf Hochtouren, um das rund 3.500 Quadratmeter umfassende Gebäude termingerecht fertigzustellen – bereits für Frühjahr 2025 ist die Eröffnung geplant. 

Im neuen Firmensitz  bündelt der Recycling-Pionier künftigwesentliche Abteilungen, während in den ebenfalls modernisierten Bestandsgebäuden unter anderem die geplante Komptech-Akademie sowie die Lehrlingsausbildung mit eigener Werkstätte Platz finden. Insbesondere der imposante Wachstumskurs der vergangenen Jahre hat den Neubau erforderlich gemacht.

Regionale Wertschöpfung

Die Chancen, dass das Bauziel erreicht wird, stehen gut: Der Rohbau konnte kürzlich abgeschlossen werden, auch das aufgesetztes Haustechnikgeschoss wurde bereits errichtet. 

„Die kürzlich gefeierte Dachgleiche ist ein wichtiger Meilenstein für uns und zeigt, dass wir dem Ziel, im kommenden Frühjahr das neue Headquarter zu beziehen, einen großen Schritt näher gekommen sind. Die ausgerichtete Gleichenfeier war zudem eine schöne Gelegenheit, den Baufortschritt gemeinsam mit unserem Team und den beteiligten Bauunternehmen zu feiern“, erklärt Christoph Feyerer, CEO von Komptech.

 Steht symbolisch für den Abschluss des Rohbaus: der Gleichenbaum (Foto: Komptech)
Abschluss des ersten wichtigen Meilensteins: CEO Christoph Feyerer (Foto: Komptech)

Nun werden die Bauarbeiten mit dem Einbau von Innenwänden, Türen, Fenstern, Treppen sowie der Elektrotechnik fortgesetzt. Insgesamt nimmt das 750 Mitarbeiter starke Unternehmen dafür rund 20 Millionen Euro in die Hand. Ausführendes Bauunternehmen ist mit der Leobener Östu Stettin ein Betrieb aus einem angrenzenden Bezirk. 100 Prozent der Wertschöpfung bleiben in Österreich.

Goldstatus in Griffweite

Insgesamt setzt der Umweltpionier auf eine stark ökologische Bauweise: Spezialisten für Bauökologie sorgen für einen geringen CO2-Ausstoß. So wird durch den Einsatz von recyceltem Kunststoff Beton reduziert und bei allen eingesetzten Materialien auf bauökologische Verträglichkeit geachtet.

Die Dämmung zum Erdreich erfolgt – statt mit ressourcenintensivem Kunststoffen wie XPS – mit einer Schaumglasschüttung: Der aus gemahlenem Altglas hergestellte Leichtbaustoff verursacht in der Produktion nur halb so viel CO2 wie herkömmliche XPS-Platten. Beheizt wird das Gebäude mit Fernwärme von Mayr-Melnhof sowie Luftwärmepumpen, eine 140 Kilowattpeak starke Photovoltaikanlage ergänzt das Energiekonzept.

„Wir sind mit dem Neubau auf dem besten Weg zur Zertifizierung mit dem Goldstatus für ökologische Nachhaltigkeit. Es ist uns ein großes Anliegen, nicht nur ein modernes und funktionales Gebäude zu errichten, sondern auch ein klares Bekenntnis zu unserer Verantwortung für Umwelt und Zukunft abzugeben. Nachhaltigkeit ist ein zentraler Bestandteil unserer Unternehmensphilosophie. Wir möchten mit diesem Bauprojekt zeigen, dass wirtschaftlicher Erfolg und ökologische Verantwortung nicht nur Hand in Hand gehen können, sondern sogar müssen“, erklärt der Komptech-CEO.

Der Goldstatus des Bundesministeriums für Klimaschutz sowie zusätzlich der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (ÖGNI) sind die in Österreich am stärksten verbreiteten Gütesiegel für nachhaltiges Bauen. Strenge Anforderungen hinsichtlich Energieeffizienz, umweltverträgliche Baustoffe und Raumluftqualität, Gesundheitsaspekte und Komfort müssen eingehalten werden.

Demokratische Herangehensweise

Auch die Herangehensweise hat echten Pionier-Charakter: Von Anfang an wurden sogenannte Nutzergruppen, bestehend aus Mitarbeitenden verschiedener Abteilungen, in alle wichtigen Entscheidungen einbezogen. Diese Gruppen hatten maßgeblichen Einfluss – etwa auf die Raumaufteilung, die Nutzung der Flächen sowie die Auswahl von Böden, Fassadenelementen und Farben.

„Damit stellen wir sicher, dass das neue Gebäude nicht nur modern und nachhaltig ist, sondern auch den Bedürfnissen und Wünschen unseres Teams entspricht. Dieses partizipative Vorgehen ist für uns ein wichtiger Schritt, um ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich all unsere Mitarbeitenden sowie unsere internationalen Partner wohlfühlen. Wir wollen einen Ort schaffen, der nicht nur den heutigen Anforderungen entspricht, sondern auch ‚a place for opportunities‘ ist. Also ein Ort, an dem Chancen entstehen und Zukunft gestaltet wird“, sagt Feyerer.

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