Ideen nicht von dieser Welt: Beim von der Europäischen Kommission finanzierten „Copernicus Hackathon“ werden neue Anwendungen auf Grundlage von Daten und Dienste der „Copernicus“-Erdbeobachtung entwickelt – auch in diesem Jahr mit Erfolg: Mehr als 50 Teilnehmer aus 18 europäischen Ländern haben am vom ESA BIC Austria ausgerichteten Wettbewerb teilgenommen.
Forscher, Entwickler, Designer, Wissenschaftler und Unternehmer sowie das Erdbeobachtungsprogramm „Copernicus“ als Innovationsfundament: Der diesjährige „Copernicus Hackathon“, ausgerichtet vom ESA-Inkubationszentrum Österreich sowie dem an der Technischen Universität Graz angesiedelten Science Park Graz (SPG), bot Vordenkern eine Bühne, wie Martin Mössler, Leiter des ESA Business Incubation Center (BIC) Austria und SPG-Geschäftsführer, erklärt: „Die ‚Copernicus-Hackathons‘ geben Menschen in ganz Europa die Möglichkeit, zusammenzukommen und Anwendungsfelder hier auf der Erde mit Frei- und Freiraumdaten von Copernicus zu erforschen.“
Letztendlich ist der „Hackathon“ aber auch ein wesentliches Zeichen für den Weltraumstandort Österreich, mit seiner Schwerpunktstadt Graz.
Martin Mössler, Science Park Graz
Der Wettbewerb ist für viele Forscher und Start-ups Anstoß, ihre zukunftsweisenden Ideen in marktfähige Lösungen umzusetzen und trägt wesentlich zur Akzeptanz innovativer Weltraumanwendungen und -produkte bei. Letztendlich ist der Hackathon aber auch ein wesentliches Zeichen für den Weltraumstandort Österreich, mit seiner Schwerpunktstadt Graz“, betont Mössler.
Ticket in den Weltraum
Rund 50 Teilnehmer aus 18 Ländern nutzten das von der Europäischen Kommission finanzierte Angebot, das mit Preisen im Gesamtwert von über 14.000 Euro aufwartete. Der Sieg ist an das Team „Defire“ rund um David Röbl, Giovanni Davide Barone, Mahabir Gupta, Ivan Knechtl, Nela Jantol gegangen – und wurde mit einem der begehrten Tickets für den Copernicus Accelerator ausgestattet.
Mit Fördermittel wird nun die Entwicklung einer Geschäftsidee bis hin zur vollständigen Vermarktung unterstützt. Zur besseren Einordnung: Nur den 20 innovativsten und wirtschaftlich verheißungsvollsten europäische Start-ups, die mit „Copernicus“-Daten arbeiten, erhalten steht dieses Inkubationsprogramm zur Verfügung.
Nachhaltige Lösungen durch „Copernicus“-Daten
In zwei unterschiedlichen Kategorien („Economic Impact“, „Big Data & Enviroment“) wurden die Sieger ermittelt. Im Bereich „Economic Impact“ wurde auf die Nutzenstiftung in verschiedenen Wirtschaftssektoren abgezielt. Heißt auf den „Hackathon“ umgelegt: die Verbesserung der Lebensqualität in städtischen Gebieten mit Erdbeobachtungssatellitendaten bzw. die Entwicklung von Praktiken, die die Umwelt – insbesondere Wälder – schützen und die Produktivität erhalten.
Die zweite Kategorie, „Big Data & Environment“, hat sich hingegen neuartigen Umweltlösungen auf Basis großer Datenmengen verschrieben – wie etwa der Gestaltung von Modellen zur Vorhersage von Waldbränden und Überwachung der Gletscherdynamik. Konkret forcierte der „Hackathon“ in diesem Zusammenhang darüber hinaus die Neuntwicklung von Modellen zur Speicherung von raum-zeitlicher Daten – etwa mit Hilfe von Datenwürfel und automatisierten Analysewerkzeugen. Stets mit dem Ziel, die Verwaltung und Analyse großer Datenmengen aus der Ferne für bestimmte Bereiche ohne Expertenwissen des Benutzers zu ermöglichen.
Mit der Spezialkategorie „Covid-19“ wurden innovative Ideen und Konzepte im Bereich der Verfolgung von Personenbewegungen und Analyse der Ausbreitung von Corona-Infektionen mit u. a. der Hilfe von GNSS-Daten, also Positionsinformationen, forciert.
Breite Basis
Der Copernicus Hackathon wurde vom ESA BIC Austria und dem Science Park Graz in Kooperation mit der Technischen Universität Graz, dem Bundesministierium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, der Forschungsförderungsgesellschaft FFG, dem Earth Oberservation Date Centre (EODC), Geoville und SentinelHub ausgerichtet.