Im 200 Millionen Euro schweren und soeben eröffneten „Electric Software Hub“ in Sindelfingen soll die Transformation von Mercedes-Benz zum E-Vorreiter gelingen. Maßgeblich daran beteiligt ist Automotive-Pionier KS Engineers: Das Grazer Technologieunternehmen liefert wesentliche Prüfstandstechnik in die digitale Zukunftsfabrik des Automobilherstellers. Auch bei der Rekordfahrt von Mercedes an die französische Riviera ist Grazer Know-how im Spiel.
Mehr als 200 Millionen Euro an Investitionen und 1.100 Beschäftigte: Mit dem neuen „Electric Software Hub“ untermauert Mercedes-Benz den Anspruch auf die Führungsrolle in Fahrzeug-Software und elektrischer Antrieb. Funktionen zu Software, Hardware, System-Integration und Tests sind seit kurzem in der digitalen Zukunftsfabrik des Automobilbauers in der Nähe von Stuttgart unter an einem Dach gebündelt.
Das neue Mercedes-Epizentrum für Forschung und Entwicklung trägt dank des Grazer Automotive-Pioniers KS Engineers auch eine steirische Handschrift: Das 600-köpfige Unternehmen ist mit einem zweistelligen Millionenbetrag sogar einer der zentralen Technologiezulieferer des „Electric Software Hub“. Insgesamt hat das rund 600-köpfige Unternehmen sechs schlüsselfertige Prüfstandsysteme für die Gesamtfahrzeugerprobung ausgeliefert.
Etwas vereinfacht transferiert die Technologie von KS die Realsituation auf den Hightech-Prüfstand. Klima- oder Batteriesimulation können etwa genauso wie das Verkehrsaufkommen – auf Knopfdruck – angepasst werden. „Bisher umfangreiche, aufwändige Tests und Fahrversuche werden durch die Entwicklung auf unseren Hightech-Prüfständen stark reduziert. Das verringert maßgeblich Kosten und Entwicklungszeit, da die erforderlichen Kilometer auch am Prüfstand absolviert werden können – und das Verhalten in unterschiedlichsten Szenarien straßenrealistisch abgebildet werden kann“, betont KS-Geschäftsführer Stefan Pircher.
Auch im Hinblick auf die Dauer bis zur Straßenzulassung und die Anzahl benötigter Prototypen seien die Prüfstände von KS ein entscheidender Treiber für Kostenreduktionen, so der Geschäftsführer.
Rekordfahrt mit Grazer Beteiligung
Auch an der Rekordfahrt des deutschen Automobilbauers an die französische Riviera war KS Engineers beteiligt: Mercedes hat erst im April mit dem Technologieträger EQXX medienwirksam 1.000 Kilometer von Sindelfingen ins französische Cassis mit nur einer Batterieladung zurückgelegt. Die dafür nötigen Tests wurden ebenso auf Prüfständen von KS Engineers absolviert.
Zukunftsorientierte Mobilität trifft auf Softwarekompetenz
Der frühzeitige Fokus des Grazer Automotive-Zulieferers auf zukunftsorientierte Mobilitätskonzepte – wie eben den Elektroantrieb – sowie die im Unternehmen weitgediehene Softwarekompetenz verschafft dem österreichischen Unternehmen im internationalen Wettbewerb mittlerweile einen entscheidenden Vorteil.
„Wir verzeichnen eine massive Zunahme der Relevanz von Software in Fahrzeugen. Auch die Testinfrastruktur verlagert sich stark in die Softwarelandschaft. Unsere Prüfstandsysteme bilden nicht nur diese digitalen Entwicklungen vollumfänglich ab, sondern bieten auch auf den Kunden abgestimmte, hochindividuelle Schnittstellen. In dieser Kooperation haben wir daher unsere Kernkompetenz voll ausspielen können“, sind für Pircher die Erfolgsparameter klar.
Der erfolgreiche Kurs des Unternehmens hat auch Auswirkungen auf die Anzahl der Beschäftigten: Allein im abgelaufenen Jahr hat KS Engineers 30 Mitarbeiter neu eingestellt. 50 offene Stellen – vom Softwareentwickler über den Projekttechniker bis zum Prüfstandsingenieur – sind momentan ausgeschrieben.
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