Gründern gefällt’s österreichweit in der Steiermark am besten – das ist eines der Ergebnisse des aktuell erschienenen „Austrian Startup-Monitor“. Die Studie nimmt den Wirtschaftsstandort aus Sicht von Hightech-Gründern unter die Lupe. Entscheidend für den Erfolg sind vor allem die Grazer Hochschulen und Forschungseinrichtungen. „Corona“ hat die steirischen Junggründer nur wenig gebremst. Klimaschutz und IT liegen im Trend.
In der Steiermark lässt es sich nicht nur gut leben, sondern auch gut gründen: Zu diesem Ergebnis kommt der aktuell erschienene „Austrian Start-up Monitor“. Direkt nach Wien (etwa 50 Prozent aller Gründungen) rangiert die Steiermark quantitativ zwar auf Platz zwei (zirka 10 Prozent) in Sachen Start-up-Gründungen, qualitativ liegt das Bundesland – mit der zentralen Start-up-Hochburg Graz – aber an der Spitze: Mit sieben von zehn Punkten ist die Standortzufriedenheit der Gründer österreichweit am höchsten.
Die hohe Anzahl von Universitäten, Fachhochschulen und Forschungseinrichtungen begünstigen in Graz zielgerichtet das Entstehen von hochinnovativen Jungunternehmen.
Siegfried Nagl, Bürgermeister von Graz
„Unsere Aufgabe als Stadt ist es, für aufstrebende Unternehmen die bestmöglichen Rahmenbedingungen zu schaffen. Daher ist die Studie Bestätigung für den eingeschlagenen Weg, das regionale Start-up-Ökosystem weiter mit gezielten Maßnahmen voranzubringen“, betont der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl. Er führt den Erfolg auch auf die enge Vernetzung aller Beteiligten zurück: „Die hohe Anzahl von Universitäten, Fachhochschulen und Forschungseinrichtungen sowie die geschaffene Infrastruktur zur Start-up-Förderung begünstigen in Graz zielgerichtet das Entstehen von hochinnovativen Jungunternehmen und damit neuen Arbeitsplätzen.“
35 Start-ups pro Jahr
Das bestätigt auch die Studie, die vom Austrian Institute of Technology (AIT) erstellt wurde: Nirgendwo in Österreich ist die Bedeutung von Hochschulen als Kooperationspartner für die Start-ups wichtiger als in der Steiermark. Alles andere als ein Zufallsprodukt: Bereits 2002 wurde mit dem Science Park Graz ein Inkubationsprogramm für Gründer mit hochtechnologischem Hintergrund aus dem universitären Umfeld ins Leben gerufen – mittlerweile entstehen in der „Gründerschmiede“ jährlich 35 junge Hightech-Unternehmen. „Auf Basis des Science Park hat sich eine dynamische Gründerlandschaft in unserer Stadt entwickelt. Noch lange bevor Start-ups zum Hype wurden“, betont Bürgermeister Nagl.
Jeder dritte Gründer setzt auf die IT
Selbst die aktuellen Herausforderungen haben die heimischen Start-ups nur wenig gebremst: Laut Studie sind zwar 27,5 Prozent der Jungunternehmen mit negativen Auswirkungen durch Covid-19 konfrontiert, „gezielte Forschungsförderungsprogramme sowie das Modell der Kurzarbeit“ hätten die Folgen aber nachweislich reduziert, weiß Science Park Graz-Geschäftsführer Martin Mössler.
Unsere Rolle dabei ist, Start-up bestmöglich auf ihrem Weg an die internationale Spitze mit unserem hochkarätigen Netzwerk und der Erfahrung unserer Experten zu unterstützen.
Martin Mössler, Science Park Graz
Vor allem aber würden die oft „digitalen und besonders innovativen Ideen“ vor pandemiebedingten Problemen schützen, so der Start-up-Experte. Das geht auch aus der Studie hervor: Fast 36 Prozent der Gründer setzen auf Geschäftsmodelle aus dem Bereich der Softwareentwicklung und IT – allerdings mit oft hehren Zielen: Denn fast die Hälfte aller Neugründungen beschäftigt sich mit dem Klimaschutz.
Auch die Medizintechnik hat an Bedeutung gewonnen. Für Mössler zeigt diese Entwicklung, „dass Wertschöpfung und neue Arbeitsplätze mit positiven gesellschaftlichen Aspekten einhergehen können. Unsere Rolle dabei ist, sie bestmöglich auf ihrem Weg an die internationale Spitze mit unserem hochkarätigen Netzwerk und der Erfahrung unserer Experten zu unterstützen.“
Diversität als Chance
Aufholbedarf gibt es insgesamt in der steirischen und Grazer Start-up-Landschaft in Sachen Diversität: Nur etwa jedes fünfte Unternehmen wird von einer Frau gegründet. „Hier sind wir aber weiter gefordert, mit noch stärkerer Bewusstseinsbildung speziell Frauen für Unternehmensgründungen zu begeistern. Dafür nehmen wir aktuell auch spezielle Gründerinnen-Coachings ins Start-up-Entwicklungsprogramm auf – aus gutem Grund: Weiblich geführte Start-ups haben in den ersten drei Jahren eine um knapp 25 Prozent höhere Überlebenschance als von Männern gegründete Unternehmen“, betont Mössler.
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