Mit einem ökologisch orientierten Aktionsplan will die Maschinenfabrik Liezen und Gießerei (MFL) den spezifischen Energieverbrauch bis 2030 um rund ein Drittel reduzieren – mit allen damit verbundenen wirtschaftlichen Vorteilen: Rund 8,5 Millionen Euro spart der Ennstaler Leitbetrieb dadurch insgesamt ein. Nun wurde das Unternehmen erstmals auch nach einer internationalen Norm für ein Umweltmanagementsystem zertifiziert.
Ökonomie und Ökologie in Einklang bringen: Diesem Ziel hat sich die Maschinenfabrik Liezen und Gießerei (MFL) nachhaltig verschrieben. Bis 2030 will der Ennstaler Traditionsbetrieb den spezifischen Energieverbrauch um 32,5 Prozent verringern. In absoluten Zahlen ausgedrückt soll der Bedarf – gemessen an den derzeitigen Produktionsbedingungen – konkret auf 42 Gigawattstunden gesenkt werden.
Nur als Anhaltspunkt: Die MFL spart damit in diesem Zeitraum etwa Energie im Ausmaß von 1.000 steirischen Einfamilienhäusern ein – sowie rund 8,5 Millionen Euro an Ausgaben. „Als energieintensiver Leitbetrieb sind wir der Umwelt und dem Klima, aber insbesondere auch den lokalen Arbeitsplätzen und unseren Mitarbeitern sowie der Region insgesamt verpflichtet. Unser Ansatz beweist, dass sich ökologische Maßnahmen und Wirtschaftlichkeit nicht widersprechen müssen – und das ist für uns entscheidend“, sagt MFL-CEO Herbert Decker.
Unser Ansatz beweist, dass sich ökologische Maßnahmen und Wirtschaftlichkeit nicht widersprechen müssen – und das ist für uns entscheidend.
Herbert Decker, MFL
Bündel an Ökomaßnahmen
Realisiert wird das Ziel mit einem Bündel an zielgerichteten Öko-Maßnahmen, die zu einem Großteil bereits auf den Weg gebracht wurden. Dazu zählen etwa die thermische Sanierung von ersten Betriebsgebäuden, der Umstieg auf energiesparsame LED-Beleuchtung (30 Prozent der Hallen sind bereits umgestellt) und isolierte Fenster bzw. Schnelllauftore sowie die Optimierung von Heizungspumpen und Heizregelungen. Die Installation von modernen Luftanlagen zur Wärmerückgewinnung inklusive Einspeisung von überschüssiger Energie in das Netz des Biomasse-Fernwärmeheizkraftwerkes Liezen sowie die zunehmende Verwertung von Abfällen sind weitere umweltschonende Initiativen des Unternehmens. „Mit diesen klimafreundlichen Maßnahmen, die den nachfolgenden Generationen zuträglich sind, forcieren wir zielgerichtet die Entwicklung unseres Standorts – und unterstreichen gleichzeitig unsere Rolle als zukunftsorientierter und regional verwurzelter Arbeitgeber“, sagt Decker.
Es geht dabei um weit mehr als Umweltaspekte und gesellschaftlichen Anspruch. Auch internationale Partner und Kunden fordern Ökobilanzen und Umweltkennzahlen aktiv ein
Herbert Decker, MFL
Zertifiziertes Energiemanagement seit 2013
Dass das angestrebte Ennstaler Gleichgewicht zwischen unternehmerischen und ökologischen Belangen mehr als ein Lippenbekenntnis ist, beweist die jüngste Vergangenheit: Schon seit 2013 arbeitet das Unternehmen mit einem damals strategisch eingeführten Energiemanagement an der Reduktion des Energieverbrauchs, 2018 wurden bei den Wärmebehandlungsöfen flächendeckend Wärmerückgewinnungsanlagen installiert. Generell agiert insbesondere die Gießerei seit jeher besonders ressourcensparend: Die Gussteile werden zu ca. 90 Prozent aus österreichischem Schrott gegossen; die als Nebenprodukt im Schmelzbetrieb entstehende Schlacke wird sogar zu 100 Prozent extern verwertet.
„Es geht dabei um weit mehr als Umweltaspekte und gesellschaftlichen Anspruch. Auch internationale Partner und Kunden fordern Ökobilanzen und Umweltkennzahlen aktiv ein“, erklärt Decker. Zusätzlich zum bereits seit 2013 implementierten Energiemanagement wurden aktuell weitere Rahmenbedingungen geschaffen, um das Umweltmanagement optimiert zu dokumentieren: So wurden kürzlich Zuständigkeiten und Prozesse zur Durchführung des Umweltmanagements nach einer internationalen Norm zertifiziert.
„In der anerkannten Umweltnorm ISO 14001 finden Unternehmen einen systematischen Rahmen, um die eigene Umweltleistung fortlaufend zu verbessern und ökologisch zu mehr Nachhaltigkeit beizutragen. Das schafft Rechtssicherheit und zeigt, dass wir in diesem Kontext am Puls der Zeit agieren“, betont Michael Wolf, Leiter für Umwelt und Infrastruktur der MFL. Auf Basis der Zertifizierung sollen auch in Zukunft Parameter wie Wärmebedarf, Prozessgasbedarf oder Druckluft nachhaltig am Standort reduziert werden.
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