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Ironie statt Applaus: Winkelbauer wendet sich an EU-Kommissionspräsidentin

Der steirische Unternehmer Michael Winkelbauer hat mit einem ironischen Brief an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen für Aufsehen gesorgt. In seinem auf LinkedIn veröffentlichten Schreiben bedankt er sich „herzlich“ für die neue EUDR-Verordnung – allerdings nicht ohne Sarkasmus. Besonders die verpflichtende Dokumentation von Holzpaletten sorgt bei ihm für Kopfschütteln. Er spricht von einem „Bürokratiemonster“, das Unternehmen in Europa lähmt. Ein Kommentar zu einer Kritik, die vielen Mittelständlern aus der Seele sprechen dürfte.

Wer in der Wirtschaft arbeitet, kennt es: Ein neues EU-Regelwerk soll den Planeten retten, bringt in der Praxis aber vor allem eines – noch mehr Bürokratie. Michael Winkelbauer, Geschäftsführer der steirischen Winkelbauer GmbH, bringt dieses Dilemma in einem offenen Brief auf den Punkt. Seine Zielscheibe: die EU-Verordnung zur Entwaldungsfreiheit von Produkten (EUDR), die von Unternehmen verlangt, akribische Nachweise über die Herkunft von Holz, Kaffee, Soja und anderen Rohstoffen zu erbringen.


Michael Winkelbauer (Foto: Melbinger)

„Es ist die Liebe zum Detail, die Ihr feinsinniges Regelwerk auszeichnet.“

– Michael Winkelbauer an Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen

Mit spitzer Feder und ironischem Unterton bedankt sich Winkelbauer bei EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen für diesen „Meilenstein europäischer Präzision“. Die wahre Innovationskraft Europas, so sein sarkastischer Seitenhieb, liege offensichtlich nicht in der Wettbewerbsfähigkeit oder Digitalisierung, sondern in der lückenlosen Zertifizierung jedes Papierschnipsels. Besonders absurd erscheint ihm die Anforderung, exakte GPS-Koordinaten für die landwirtschaftlichen Flächen anzugeben, von denen Rohstoffe stammen.

Viele Unternehmer und Mittelständler sehen sich in Winkelbauers Kritik bestätigt. Während sie mit steigenden Rohstoff- und Energiekosten kämpfen, würden neue bürokratische Hürden das wirtschaftliche Überleben zusätzlich erschweren. Die Intention hinter der Verordnung – Nachhaltigkeit und Umweltschutz – wird dabei nicht infrage gestellt. Doch die Umsetzung? „Gut gemeint und schlecht gemacht“, fasst Winkelbauer zusammen.

Ob sich die EU-Spitze seine Einladung nach Österreich zu Herzen nimmt, bleibt fraglich. Sicher ist jedoch: Die Diskussion über Bürokratie und Unternehmertum in Europa wird weitergehen – und Winkelbauers Brief dürfte nicht der letzte dieser Art gewesen sein.

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