Nachdem die oststeirische Mangalitza-Schweinezucht La Gioia Ende April einen Insolvenzantrag einbringen musste, konnte nun eine Lösung für die verbleibenden Tiere gefunden werden: Um das Tierwohl zu sichern, übernimmt Unternehmer Hans Kilger den verbleibenden Bestand über dem Marktpreis. Dazu erwirbt der Wahlsüdsteirer einen landwirtschaftlichen Betrieb in der Südoststeiermark, wo die Wollschweine versorgt werden. Unterstützung kommt von Labonca-Gründer und Freilandschweine-Pionier Norbert Hackl.
Rund um die Mangalitza-Schweinezucht La Gioia in Ziegenberg in der Oststeiermark kehrt wieder Ruhe ein: Nachdem der landwirtschaftliche Betrieb am 21. April einen Insolvenzantrag am Landesgericht Graz einbrachte, konnte nun die Versorgung der 270 restlichen Mangalitza-Schweine sichergestellt werden.
An erster Stelle steht das Tierwohl. Daher haben wir alles versucht, um rasch und unbürokratisch eine Lösung zu finden.
Hans Kilger
Unternehmer Hans Kilger nimmt sich um das Wohlergehen der Tiere an: „An erster Stelle steht das Tierwohl. Daher haben wir alles versucht, um rasch und unbürokratisch eine Lösung zu finden. Nun können wir eine zuverlässige und adäquate Versorgung der Tiere sicherstellen“, betont der Wahlsüdsteirer, der den verbleibenden Bestand über dem Marktpreis übernimmt.
Dazu erwirbt Kilger eine Landwirtschaft im südoststeirischen – Nomen est omen – Schweinz. Dort werden sie unter der Schirmherrschaft von Vorzeige-Landwirt und Labonca-Gründer Norbert Hackl versorgt, dessen Dienste sich Kilger – im Rahmen einer Kooperation – sichern konnte. Die Betreuung durch das Kilger-Team hat bereits begonnen, der Transport der Tiere ist bereits in Planung.
Wir sind zuversichtlich, dass wir den Tiere mit den entsprechenden Maßnahmen wieder ein gutes und sicheres Zuhause auf den weitläufigen Weiden im Freiland geben können.
Bio-Pionier Norbert Hackl
„Wir sind froh, dass wir mit diesem Vorgehen eine nachhaltige Lösung herbeiführen können, die für alle Beteiligten positive Auswirkungen hat. Denn durch diese Schritte können wir nicht nur das Wohlergehen der Tiere absichern, sondern auch einen massiven Beitrag leisten, um die Passiva des Betriebes weiter zu reduzieren“, erklärt Kilger. Eine erste Bestandsaufnahme durch Freilandschweine-Experte Hackl habe außerdem ergeben, dass sich der Zustand der Schweine in den letzten Wochen deutlich verbessert habe: „Wir sind zuversichtlich, dass wir den Tiere mit den entsprechenden Maßnahmen wieder ein gutes und sicheres Zuhause auf den weitläufigen Weiden im Freiland geben können“, so der Pionier.
An dieser positiven Trendwende hat auch Masseverwalter Paul Wuntschek großen Anteil: „Er hat mit viel Umsicht und persönlichem Engagement alle notwendigen und wichtigen Maßnahmen initiiert und umgesetzt. Dafür gebührt ihm unser aufrichtiger Dank“, so Unternehmer Kilger.
Davon dass Kilger die Tiere nun günstig aus der Konkursmasse kaufe, kann übrigens keine Rede sein: Einerseits zahlt der Unternehmer für die Schweine zehn Prozent über dem Bestbieterwert. Andererseits bringt er zusätzlich weitere 130.000 Euro in die Insolvenzmasse ein, da der Hof in Schweinz über Marktwert von Kilger erstanden wird – und dieser Mehrertrag ebenso in die Masse fließt.
„Dadurch können wir das Ausmaß des Schadens weiter reduzieren. Mein Team und ich arbeiten nach wie vor mit Hochdruck daran, die Passiva maximal zu reduzieren“, gibt Kilger die Marschroute vor.
Selbst dass es zu gar keiner Schädigung der 50 Gläubiger komme, schließt Kilger nicht aus. Das hängt nun aber auch von der Summe ab, die mit der geplanten Versteigerung des Hofs in Ziegenberg lukriert werden kann. „Es freut uns sehr, dass wir dieser fordernden Situation doch noch eine positive Entwicklung geben konnten“, erklärt Kilger.
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