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Lebensmittelverschwendung: EU-Kampagne forciert bewussteren Umgang

Nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) landet weltweit ein Drittel aller nach wie vor genießbaren Waren im Müll. Laut Bundesministerium landen in Österreich jährlich 1,2 Millionen Tonnen Lebensmittel in der Tonne, statt auf dem Teller. Um dem entgegenzuwirken, engagiert sich die EU-Kampagne „Safe2Eat“ für Lebensmittelsicherheit.

Pro Österreicher fallen innerhalb eines Jahres über 130 Kilogramm an weggeworfenen genussfähigen Produkten an. Dem gegenübergestellt, hungerten im Jahr 2023 733 Millionen Menschen auf der Welt, Tendenz steigend.

Der achtlose Umgang mit Nahrungsmittel hat ebenso Auswirkungen auf das Klima: Je mehr Waren verschwendet werden, desto mehr Ressourcen wie Anbaufläche, Wasser, Energie, und Arbeitskraft werden wiederum zur Produktion benötigt. Im Zuge dessen steigt simultan der Ausstoß an umweltschädlichem CO2 – ein Treibhausgas, das den Klimawandel immer schneller vorantreibt. Etwa die Hälfte aller Lebensmittelabfälle ließe sich vermeiden, wenn in Privathaushalten ein Umdenken stattfindet.

Vielfältige Ursachen

Die Ursachen für Lebensmittelverschwendung sind vielfältig. Strenge Handelsnormen und hohe Anforderungen im Verkauf führen dazu, dass es bereits ein Teil der Ernte nicht in die Regale schafft. In der Gastronomie liegen die Gründe meist in schlechter Planbarkeit, Überproduktion für Buffets oder der Portionsgröße. Wo sich ein signifikanter ressourcenschonender Beitrag zur Lebensmittelsicherung leisten lässt, ist innerhalb der eigenen vier Wände.

„Der erste Schritt lautet bewusstes Einkaufen. Zuerst überlegen, was wirklich gebraucht wird und davor eigene Vorräte prüfen. Nicht hungrig und besser öfter und gezielter einkaufen gehen als unübersichtlich große Wocheneinkäufe zu tätigen“, betont Elisabeth Pail, Leiterin des postgraduellen Lehrgangs „Angewandte Erfahrungsmedizin“ der Medizinischen Universität und der FH Joanneum in Graz.

Weiters führt Pail an, bei Obst und Gemüse optische Mängel in Kauf zu nehmen, Wert auf regionale und saisonale Ware zu legen, Produkte länger haltbar zu machen und Reste kreativer zu verwerten. So bietet sich beispielsweise die Verwertung zu Suppen und Eintöpfen an oder die Zubereitung von Mus, Kompott oder Chutney.

EU-Kampagne „Safe2Eat“

Sowohl die EU als auch die österreichische Regierung haben sich bis 2030 das Ziel gesetzt, Lebensmittelabfälle auf Handels- und Verbraucherebene zu halbieren.

Um das länderübergreifende Bewusstsein für Lebensmittelsicherheit in der Bevölkerung zu stärken, engagieren sich 17 EU-Mitgliedsstaaten in der „Safe2Eat“-Kampagne – darunter auch Österreich. Die diesjährige vierte Ausgabe der Aktion widmet sich beispielsweise Unklarheiten über richtige Lebensmittellagerung und der Klärung von Haltbarkeitsfragen.

„Ein überschrittenes Mindesthaltbarkeitsdatum ist vielerorts der Grund, weshalb etwas im Müll landet. Dabei handelt es sich hier um einen groben Richtwert, die meisten Produkte können problemlos auch weit nach Ablauf verzehrt werden“, ergänzt die Expertin.

Hier zur Kampagne: https://www.efsa.europa.eu/at/safe2eat

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