Luft-Taxis könnten schon in wenigen Jahren das Bild größerer Städte prägen – auch oststeirisches Know-how von M&H geht dabei in die Luft (Credit: Government of Dubai).

Nachdem die Pandemie die steirischen Flugzeugzulieferer auf den Boden holte, setzen die grün-weißen Luftfahrt-Pioniere nun wieder zum Steigflug an: Die südsteirischen Präzisionstechniker von Fuchshofer landen einen internationalen Großauftrag, die Ilzer 3D-Druckpioniere von M&H heben im Lufttaxi-Geschäft ab – und Mürztaler Stahl avanciert zur Trägerrakete für das Geschäft über den Wolken. Damit nicht genug: Erstmals wurde nun auch noch ein Steirer an den Schalthebel der nationalen Luftfahrtvereinigung bestellt.

„Über den Wolken fühlen wir uns wohl“, erklärt Geschäftsführer Hannes Fuchshofer mit einem Augenzwinkern. Das gleichnamige südsteirische Unternehmen ist auf die Nachbearbeitung von komplexen Komponenten spezialisiert – und für gewöhnlich im internationalen Flugzeug-Business gut im Geschäft. Statt einer coronabedingten Bruchlandung leitete Fuchshofer den Landeanflug in Richtung Raumfahrt um – mit bemerkenswertem Erfolg: „Wir haben aktuell einen der größten Aufträge der Firmengeschichte im Bereich der Raketentechnologie abgeschlossen“, berichtet Fuchshofer. Mehr als 150 Hochpräzisions-Komponenten sind dazu am Hauptsitz in Eibiswald von den mittlerweile über 100 Mitarbeitern vermessen, gescannt und nachbearbeitet geworden. Folgeaufträge seien bereits abgesichert, sagt der Geschäftsführer.

Auf Basis der additiven Fertigung können wir Bauteile neu denken, sie so für Funktionen optimieren und Gewicht einsparen.

Patrick Herzig, M&H
Hochinnovative Komponenten werden in den Ilzer 3D-Druckern hergestellt. Unter anderem für die Lufttaxi-Industrie. (Foto: M&H)

Lufttaxis: Neue Aufträge in der Schwebe
Fuchshofer ist aktuell nicht der einzige Steirer, der über den Wolken reüssiert: Auch beim Ilzer 3D-Druck-Pionier M&H sind Aufträge aus der Luftfahrt in der Pipeline. „Auf Basis der additiven Fertigung können wir Bauteile neu denken, sie so für Funktionen optimieren und Gewicht einsparen – ein wesentlicher Vorteil vor allem für besonders gewichtssensitive Flugobjekte“, erklärt M&H-Chef Patrick Herzig. Heißt: Vor allem bei den im Trend liegenden Flugtaxis ist das Ilzer Know-how gefragt. „Ein aus unserer Sicht absolutes Zukunftsfeld, in dem wir schon in der Vergangenheit viel Erfahrung gesammelt haben – und diese nun einbringen können“, sagt Herzig.

Liefert auch der Flugzeugindustrie zu: Jürgen Frank, Vertriebsvorstand von Breitenfeld Edelstahl AG (Foto: Breitenfeld Edelstahl AG)

Dass wir uns an Bord der internationalen Luft- und auch Raumfahrt einen Platz als Vormaterialzulieferer erarbeitet haben, zeugt von der hohen Qualität unseres Stahls sowie der hohen Expertise unserer Mitarbeiter.

Jürgen Frank, Breitenfeld Edelstahl AG

Breitenfeld Edelstahl trotzt der Krise
Der Flaute über den Wolken trotzt auch die Breitenfeld Edelstahl AG: „Wir liefern der Luftfahrt seit Jahren auf einem sehr konstanten Niveau zu“, erklärt Vertriebsvorstand Jürgen Frank. Zahlreiche Flugzeugbauteile sowie Hightech-Komponenten, die sogar in der Raumfahrt eingesetzt werden, haben demnach im Mürztal ihren Ursprung: „Dass wir uns an Bord der internationalen Luft- und auch Raumfahrt einen Platz als Vormaterialzulieferer erarbeitet haben, zeugt von der hohen Qualität unseres Stahls sowie der hohen Expertise unserer Mitarbeiter“, betont Frank.

Nun merken wir, dass die Geschäfte wieder anziehen.

Herbert Brunner, AICAT

Murtaler sitzt am Schalthebel
„Diese Aufträge tun dem Luftfahrtstandort Steiermark sehr gut und sorgen für neue Impulse“, freut sich Herbert Brunner. Seit wenigen Wochen ist der Geschäftsführer der Hightech-Schmiede Antemo auch „Erster Offizier“ der AICAT, also Sprachrohr der nationalen Luftfahrtzulieferer. „Tatsächlich hat ‚Corona‘ für einen massiven Einbruch in der Luftfahrtbranche gesorgt. Nun merken wir aber, dass die Geschäfte wieder anziehen – und das nicht die letzten Erfolgsnachrichten sein werden“, ist Experte Brunner optimistisch.

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