Für die Lebensmittelsicherheit in Österreich sorgen hohe Qualitätsstandards und ein dicht geknüpftes Netz von Kontrollen, das bei den Erzeugern beginnt und bei EU-weiten Überwachungsprogrammen endet. Die Kampagne „Safe2Eat“ lenkt den Fokus auf Lebensmittelsicherheit – und appelliert an das Bewusstsein der Konsumenten.
Eines vorweg: Lebensmittel sind heutzutage so sicher wie nie zuvor. Und das obwohl zahlreiche Faktoren sie ungenießbar oder gar gesundheitsgefährdend machen können: krankmachende Keime, Umweltgifte, Rückstände von Tierarzneimitteln, Hormonen, Pestiziden, Radioaktivität und Pflanzengifte sowie Substanzen, die bei der Zubereitung entstehen.
Zahllose chemische Verbindungen und Metalle sind überall in der Umwelt vorhanden, auch in Lebensmitteln. Mikroorganismen wie Bakterien, Viren und Schimmelpilze führen dazu, dass Lebensmittel verderben und Krankheiten verursachen können. Auch der Mensch trägt durch Industrie, Verkehr und Technologie dazu bei, dass Rückstände vieler Substanzen in Lebensmitteln gefunden werden können. Für viele dieser Stoffe gibt es erlaubte Höchstmengen (Grenzwerte) in Lebensmitteln. Werden diese überschritten, ist das Lebensmittel nicht mehr sicher und darf nicht mehr am Markt bleiben. Eine Überschreitung bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass das Lebensmittel schon gesundheitsschädlich ist.
Ein umfassendes System an Kontrollen, Überwachungen, Untersuchungen und Bewertungen sorgt EU-weit für die Einhaltung dieser Grenzwerte. Diese Kontrollen beginnen auf dem Acker und im Stall und enden am Teller. Die amtliche Überwachung in Österreich ist ein komplexes System, koordiniert vom Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK). Um einheitliche Kontrollen und eine risikobasierte Vorgehensweise sicherzustellen, folgt die amtliche Kontrolle den Grundsätzen der Qualitätssicherung.
Das Lebensmittelrecht ist in der EU harmonisiert, wodurch Lebensmittel am gesamten EU-Markt den gleichen Sicherheits- und Kennzeichnungsvorschriften unterliegen. Lebensmittel, die aus Drittstaaten in die EU eingeführt werden, müssen ebenfalls diese Anforderungen erfüllen. Die Verantwortung für sichere Lebensmittel liegt in erster Linie bei den Lebensmittelunternehmern. Dies wird durch die amtliche Kontrolle überprüft.
In Österreich unterliegt die Kontrolle von Lebensmitteln, Trinkwasser, Lebensmittelkontaktmaterialien, Spielwaren und kosmetischen Mitteln der mittelbaren Bundesverwaltung. Das BMSGPK erstellt jährlich einen Kontroll- und Revisionsplan, der festlegt, welche und wie viele Lebensmittel und lebensmittelproduzierende Betriebe kontrolliert werden. Auch der Einzelhandel und die Gastronomie werden regelmäßig überprüft. Die Probenziehung erfolgt durch Kontrolleurinnen und Kontrolleure der Lebensmittelaufsicht der Bundesländer. Mit zusätzlichen Schwerpunktaktionen werden spezielle Risiken untersucht, wie unerlaubte Bestrahlung oder bestimmte Rückstände wie Schimmelpilzgifte oder Pestizide.
Jährlich werden in Österreich über 20.000 Lebensmittelproben von der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) und Lebensmitteluntersuchungsanstalten der Bundesländer untersucht.
Die Gutachten dieser Labors werden an die Behörden der Bundesländer übermittelt. Ist ein Lebensmittel laut amtlichem Gutachten nicht sicher oder sogar gesundheitsschädlich, muss es unverzüglich vom Markt genommen werden, und die zuständige Landesbehörde muss Maßnahmen ergreifen. Die Ergebnisse dieser amtlichen Kontrollen werden jährlich im Lebensmittelsicherheitsbericht veröffentlicht , der zu Transparenz für Verbraucher und Produzenten beiträgt.
Konsumenten können sich bei Problemen direkt an die zuständigen Lebensmittelbehörden wenden.
Die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) spielt hierbei als Expert:innenorganisation im Eigentum der Republik Österreich eine zentrale Rolle. . Zu ihren Hauptaufgaben zählen die Untersuchung und Begutachtungvon Lebensmitteln, um die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben sicherzustellen.
„Als die One Health-Organisation in Österreich spielen wir eine wichtige Rolle, die Gesundheit von Menschen, Tieren und Pflanzen zu erhalten. Dazu gehört natürlich auch die Lebensmittelsicherheit. Dadurch erkennen wir Probleme schon oft, bevor sie bei den Konsument:innen ankommen, wie zum Beispiel Zoonose-Erreger bei Tieren oder Mykotoxine in pflanzlichen Lebensmitteln. Konsument:innen können jedoch auch selbst einen Beitrag leisten, damit ihre Lebensmittel sicher bleiben.
Die Einhaltung allgemeiner Küchenhygiene-Regeln zu Hause spielt eine wichtige Rolle bei der Vermeidung von lebensmittelbedingten Infektionen“, so Johannes Pleiner-Duxneuner, Geschäftsführer der AGES.
Der jährliche österreichische Lebensmittelsicherheitsbericht belegt die hohe Sicherheit heimischer Lebensmittel. 2022 wurden von den 22.200 untersuchten Proben nur 0,5 % als gesundheitsschädlich eingestuft. Dies unterstreicht die Wirksamkeit der strengen Kontrollen und hohen Qualitätsstandards.
Ein wichtiger Baustein für die Lebensmittelsicherheit ist die Lebensmittelkontrolle. Produkte werden sowohl vom Hersteller als auch von den zuständigen Behörden überprüft. Dahinter stehen klare Ziele: Lebensmittel dürfen weder die Gesundheit gefährden noch die Verbraucher täuschen. Die Verantwortung für die Sicherheit der Lebensmittel tragen in erster Linie die Unternehmen, die sie in Verkehr bringen – von Landwirten über Hersteller bis hin zu Gastronomen. Ihr Qualitätsmanagement beginnt bei der Auswahl der Rohstoffe und endet bei der sicheren Verpackung und richtigen Kennzeichnung der Produkte.
Die Lebensmittelindustrie sorgt mit hohen Gütestandards und Eigenkontrollen dafür, dass ihre Produkte den rechtlichen Anforderungen entsprechen und sicher sind. Zahlreiche Unternehmen sind freiwillig nach Standards wie ISO, AMA-Gütesiegel oder Standards des Lebensmitteleinzelhandels zertifiziert und entwickeln ihre Management- und Kontrollsysteme zur Qualitätssicherung ständig weiter.
Neben den nationalen Kontrollen beteiligt sich Österreich auch an EU-weiten Initiativen wie der Kampagne „Safe2Eat“ der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Diese Informationskampagne zielt darauf ab, das Bewusstsein der Verbraucher für die Bedeutung sicherer Lebensmittel zu schärfen und darüber aufzuklären, wie sie fundierte Entscheidungen über ihre Lebensmittel treffen können.
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