Mit dem EU-Förderprogramm „Enabling (Digital) Innovation“ stellt der steirische Humantechnologie-Cluster Human.technology Styria (HTS) die Weichen für Innovationen im Gesundheitsbereich. Mit über einer halben Million Euro an Förderungen wurden bereits nachhaltige Impulse für neue Geschäftsfelder oder Forschungszentren gesetzt. Für die neue Auflage werden noch Restplätze vergeben.
Heimische Unternehmen aus dem Gesundheitsbereich an die Innovationsspitze befördern – die Vision des Förderprogramms „Enabling (Digital) Innovation“ ist schnell umrissen, die daraus abgeleiteten Maßnahmen wesentlich komplexer: „Wir durchleuchten die Unternehmen hinsichtlich Struktur, Organisation und Markteintritt, um so Innovationspotenziale zu identifizieren. Ein besonderes Augenmerk legen wir dabei auf die digitale Komponente“, erklärt Johann Harer, Geschäftsführer des Human.technology Styria (HTS).
Bereits seit 2017 koordiniert der steirische Humantechnologie-Cluster das EU-Programm gemeinsam mit der Steirischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft SFG. Finanziert wird das Projekt über den Europäischen Fonds für Regionalentwicklung (EFRE). Konkret werden dabei 75 Prozent der Beratungskosten durch die Fördergeber subventioniert, die unterstützten Unternehmen tragen einen Eigenanteil von 25 Prozent – 14 Projekte wurden bereits finalisiert, acht sind derzeit in Umsetzung. Mehr als eine halbe Million Euro wurden bereits an steirische Unternehmen ausgeschüttet – durchschnittlich über 30.000 Euro pro Unternehmen.
Die Unterstützung durch „Enabling Innovation“ hat uns bei der Erweiterung unseres Geschäftsfeldes auf den noch jungen Bereich der ‚Homecare‘ sehr geholfen.
Alexander Kollreider, Tyromotion
Neue Geschäftsfelder
Die Palette der teilnehmenden Betriebe ist breit. Ebenso wie die Ergebnisse: Tyromotion, Grazer Weltmarktführer für robotik- und sensorgestützte Therapie, ist etwa auf Basis des HTS-Förderprogramms in ein neues Wirtschaftssegment vorgedrungen. „Die Unterstützung durch „Enabling Innovation“ hat uns bei der Erweiterung unseres Geschäftsfeldes auf den noch jungen Bereich der ‚Homecare‘ sehr geholfen. Die neurologische Rehabilitation im häuslichen Umfeld ist nicht nur aufgrund der aktuellen COVID-19-Situation zu einem unserer Zukunftsmärkte geworden“, hebt Tyromotion-Co-Gründer Alexander Kollreider hervor.
Innovation in der Reproduktionsmedizin
Gar das Fundament für die eigene Forschungseinrichtung „FRED“ (steht für Fertility, Research, Education und Development) wurde schon vor Jahren im Dobler Kinderwunsch-Institut Schenk GmbH auf Basis einer HTS-Initiative gelegt.
Wir sind das erste Institut in Österreich, das einen nicht-invasiven Embryo Gen-Test anbieten kann.
Michael Schenk, Kinderwunsch-Institut Schenk
Mit Hilfe der in der Forschung erzielten Ergebnisse ist das Unternehmen mittlerweile zum europaweiten Vorreiter im Bereich der Reproduktionsmedizin avanciert, betont der geschäftsführende Chefarzt Michael Schenk: „Wir sind das erste Institut in Österreich, das einen nicht-invasiven Embryo Gen-Test anbieten kann. Weiters kultivieren wir alle unsere Embryonen in „Time-lapse Kulturystemen“ unter standardisierten Bedingungen.“ Für den Patienten heißt das: Wie fit der Embryo ist, lässt sich besser und zielgerichteter beurteilen: „Das bedeutet weniger Fehlgeburten mehr Chancen auf einen erfüllten Kinderwunsch“, sagt Schenk.
Aktuell nimmt das Kinderwunsch-Institutan dem Förderprogramm „Enabling (Digital) Innovation“ teil: „Für uns ist entscheidend, über den Tellerrand hinauszublicken und so Innovation anzustoßen“, betont der Mediziner. Geht es nach dem Humantechnologie-Cluster sollen weitere Unternehmen den Beispielen von Tyromotion und des Kinderwunsch-Instituts folgen: Restplätze für „Enabling (Digital) Innovation“ werden daher derzeit noch vergeben.
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